“Como la rosa en la güerta - Wie eine Rose in einem Garten” Sephardische Lieder zwischen Okzident und Orient
Das Duo Sal y Arena nähert sich als erfahrenes Ensemble den Sephardischen Liedern von ihrer eigenen (Musik-) Geschichte her. Die bekannten Programme mit expressiven Andalusischen und Lateinamerikanischen Liedern (Caminos - Wege I und II) im Hintergrund gehen sie diesmal den Weg der Sepharden von Spanien (und Al-Andalus) über das Mittelmeer nach, um einen eigenen Zugang zu den Liedern darzustellen.
Ein fast unerschöpflicher Reichtum an Liedern und Gesängen stand in der Geschichte der sephardischen Gemeinschaften den Festen und Anlässen im Lebenszyklus und religiösen Jahreskreis zur Seite. Außerhalb der Synagoge waren es besonders die Frauen, die - meist ohne instrumentale Begleitung - ihre Lieder sangen: Lyrische Liebeslieder, Hochzeitslieder, Geburtslieder, poetische Balladen als Wiegenlieder, religiöse Festlieder und Trauergesänge. Und singend an die folgenden Generationen weitergaben.
Die Geschichten, die diese Lieder erzählen, ihre Sprache, das Judenspanische, und ihre Melodien wurzeln tief im mittelalterlichen Spanien und Al-Andalus, aus dem die Sepharden 1492 vertrieben und in alle Welt verstreut wurden. Dabei blieb die Erinnerung an “Sepharad” lebendig - an die blühenden sephardischen Gemeinschaften und das goldene Zeitalter der Toleranz und Zusammenarbeit in Wissenschaft und Kunst im maurischen und später im christlichen Spanien.
Die Gastländer verändern und bereichern die Lieder der spanischen Juden und neue Schöpfungen entstehen. Der östliche Mittelmeerraum, und mit ihm das ehemalige Osmanische Reich und der Balkan, wird in Musik und Rhythmik in diesem Programm besonders erlebbar.
“Como la rosa en la güerta” - “Wie eine Rose in einem Garten” ist nicht nur der Titel eines wunderschönen, anrührenden Liedes, sondern die Rose steht hier auch für die sephardischen Lieder als musikalische Kleinode, ihre Eingebundenheit in den “Garten Gottes”: das Leben, im Zusammenhang des Liedes aber auch für die Trauer um Verlorenes, für Vertreibung und Vernichtung.
Der traditionelle A-cappella-Gesang, in seiner unverstellten Schönheit nur ab und zu durchscheinend, wird durch Donka Naumann an der Gitarre bereichert, in deren Begleitung und Instrumentalstücken sich die verschiedenen Facetten der unterschiedlichen Musiktraditionen - von Al-Andalus bis zum Orient - andeuten.
Der gewohnten Form des Duos treu, werden die Lieder im theatralen Spiel (in einer kleinen Geschichte voller Zufälligkeiten und Vergangenheiten) mit ihren Übersetzungen, Gedichten und Geschichten wie “Rosen in einen Garten” in ein etwa einstündiges Programm eingebunden.
Mit viel Liebe, meine Braut, mit viel Liebe mit Vergnügen und Genuss
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